Wachstum und Ruhe: Denken ist ein Garten



Betrachte ich unseren Garten, so erscheint er mir als gelungene Metapher für viele Aspekte meines Lebens. Auch für dieses Blog.

Abgesehen davon, dass wir den Garten im (hoffentlich bald) kommenden Frühling vollständig neu anlegen wollen, ist der Garten, jetzt im Vorfrühling doch ein schönes Bild dafür, wie es in meinem Innersten aussieht. Vieles steckt unter der Oberfläche, einige Triebe spitzen schon durch die feuchte Erde und doch wirkt alles noch beinahe wie im Winterschlaf.

So auch in meinem Kopf.

Ich habe im Herbst und im Winter viele interessante Dinge gelesen. Viel Inspiration gefunden - vor allem an Themen, die recht schwer zu greifen sind, weil sie groß und/oder komplex sind. Die Entwicklung der Gesellschaft, Individualität, Identität, Oberflächlichkeit im Netz und offline, sogenannte Schwarmintelligenz und vieles mehr.

Einiges ist verknüpft, anderes schwebt frei im geistigen Raum. Und doch ist kein einziges dieser Themen so weit gereift, dass ich bislang hätte darüber schreiben können. Noch sind die gedanklichen Knospen geschlossen, die Triebe unter der Erde und noch längst nicht so weit gereift, dass ich sie mit der öffentlichkeit teilen könnte.

Nein. Ich habe mir weder die Gedanken, noch die Schlussfolgerungen zu eigen gemacht. Und ich kann nicht über etwas schreiben, dass ich nicht durchdacht und durchfühlt habe. Ich will nichts schreiben, dass nicht meiner Ansicht entspricht.

Deshalb ist es hier so winterschläfrig still im Blog. Doch keine Sorge. Genug Themen warten nur darauf, dass der geistige Frühling kommt und die frischen Triebe wieder sprießen.

ps.: Das ist auch der Grund, wieso ich nicht jeden Tag/jede Woche schreibe. Ich schreibe, wenn ein Thema auf meiner Seele brennt. Oder wenn ich einfach nicht länger schweigen kann. Aber ich versuche immer, ein Thema zu durchdenken/durchfühlen. Oft bleiben Fragen offen. Doch nur durch Fragen kann ich lernen.