2011: Mein Jahresrückblick
Krass, das Jahr ist schon wieder fast vorrüber. Das ging diesmal wirklich schnell. Irgendwie ist dieses Jahr richtig viel passiert. Ich versuche mich mal an einem Rückblick.
Musik
Ich war in diesem Jahr auf mehreren Konzerten. Wo soll ich anfangen?
Hugh Laurie? Oh ja, genialer Blues, ein Künstler, den die meisten ja "leider" nur als "Dr. House" kennen. Dabei ist der Engländer so viel facettenreicher.
Thomas Godoj, definitiv eine Empfehlung wert. Klar, ich hör schon wieder, dass der Typ doch der DSDS-Gewinner war. Ja und? Der Gute macht heute die gleiche Mukke, wie vor Bohlen, hat seine alte Band (Wink) um sich versammelt und macht ehrlichen, direkten und guten deutschen Rock.
Auch einfach gut zu sehen, wie entspannt der gute Mann auf der Bühne ist und wie viel Spaß er beim Konzert vermittelt.
Nicht zu vergessen seine Vorband. Ist mir ja auch noch nie passiert, dass ich eine Vorband so toll fand, dass ich sofort die CD gekauft habe. Kompliment an Gardenier. Absolut meine Entdeckung des Jahres. Das Album "AufAb" läuft zur Zeit in Rotation auf meinem iPhone.
Ich muss ja auch ein wenig meiner dunklen Musikleidenschaft frönen. Goethes Erben hab ich ja nie live gesehen. Dafür gab es dieses Jahr dann Henke mit seiner "Seelenfütterung" Tour. Geniales, kleines Clubkonzert. Wer die Chance hat den Mann zu sehen: Hingehen!
Absolut umgehauen hat mich dieses Jahr aber VNV Nation. Sowohl auf dem Nordstern-Festival, wo Ronan zwei seiner neuen Songs präsentiert hat, als auch das neue Album "Automatic". Absolut den ersten Platz nimmt aber das Konzert in der "Großen Freiheit" ein. Meine Fresse, macht der Mann eine geile Stimmung. Und ich freue mich jetzt schon auf das Clubkonzert im Februar.
Filme
So viele Filme, so wenig Platz. Ich mach es kurz und werf eine kleine Liste in den Raum:
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Juno
Einfach selbst anschauen. -
In meinem Himmel
Tiefgründig, wunderschön erzählt, traurig und zugleich hinterlässt der Film ein schönes Gefühl im Herz. -
What a man
Einfach ein lustiger, netter Film. Und außerdem mein/unser einziger Kinobesuch in diesem Jahr. -
Baader Meinhof Komplex
Es ist einfach lustig, wenn mitten in diesem Film die Polizei um halb eins in der Nacht klingelt. Schön auch, dass der Film für keine der beiden Seiten (Staat & RAF) Partei ergreift. -
Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
Alt, aber sehr empfehlenswert. Und endlich mal die Bildungslücke geschlossen. -
One Last Dance
Einfach ohne Worte. Genialer Film von _Patrick Swayze und Lisa Niemi. Ballett in reinform, mit einer guten Geschichte. Black Swan: So macht man das! -
Serie: The Big Bang Theory
Hey, muss ich mehr sagen? Nerds, Geeks und einfach viel, viel Spaß als Zuschauer. - Veronika beschließt zu sterben
Ich hätte Sarah Michelle Gellar diese schauspielerische Leistung gar nicht zugetraut. Ich muss sagen, dass sie sich mit diesem Film meinen Respekt erspielt hat. Sehenswert - einfach sehenswert.
Schlecht:
- Black Swan
Ich weiß echt nicht, was an diesem Film so toll sein soll, dass ihn alle über den grünen Klee loben. Spart ihn Euch!
Alle sonstigen Filme fallen eher in die Kategorie: "Ganz nett"...
Theater
Wie immer gab es dieses Jahr natürlich auch den ein oder anderen Theaterbesuch. Zum einen waren da die obligatorischen Besuche im Schmidt. "Die heiße Ecke" ist einfach auch nach dem sechsten Mal noch absolut sehenswert. Und ich freue mich jetzt schon auf die kommenden Besuche in 2012.
Auch die "Villa Sonnenschein" ist einfach toll. Wer mal die Gelegenheit bekommt, sollte unbedingt in eine der Produktionen gehen. Wirklich empfehlenswert.
Dann war da noch der Besuch bei Vince Ebert. Intelligente Comedy, Anregung zum denken und einfach eine Menge Spaß.
Rocky Horror Picture Show jedoch hat den Vogel abgeschossen. Meine Herren, die Tourbesetzung ist der Hammer. Noch sind sie auf Tour - und wer das verpasst ist einfach nur selbst schuld. Noch habt Ihr die Chance in Köln, Oberhausen, Bremen, München oder Leipzig. Los, Karten kaufen.
Danach wirkt der Film von der DVD irgendwie schon lahm. Hätte ich nicht gedacht, dass ich den mal irgendwie negativ(er) beschreiben würde.
Bücher
Ich hab in diesem Jahr wirklich viel gelesen. Fast schon zu viel um hier eine sinnvolle Auswahl zu treffen.
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Fiktion
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Daniel Suarez: Deamon & Darknet
Laut FAZ-Herausgeber Schirrmacher, ist Suarez "der Jules Verne des digitalen Zeitalters". Vielleicht ein wenig übertrieben, aber die zweiteilige Geschichte ist mehr als lesenswert und zeigt eine mögliche Zukunft, die nicht unrealistisch, wenn auch nicht zwangsläufig erstrebenswert ist. -
Biographisch
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"Anything you want" von Derek Sivers
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"Ein Schnupfen hätte auch gereicht: Meine zweite Chance" von Gaby Köster
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"Mami, muss ich sterben" von Chris Oyler
Eine Mutter berichtet über die AIDS-Erkrankung ihres achtjährigen Sohnes, die er sich als Bluter bei einer Transfusion zugezogen hat. Sie beschreibt den traurigen, schweren Weg, den der kleine Ben gehen muss. Hat mich enorm bewegt und angerührt.- "The Time of My Life: Die Geschichte meines Lebens" von Patrick Swayze
Seither schätze ich den Mann noch viel mehr. Ich hätte nicht gedacht, dass sich hinter dem "Dirty Dancing"-Darsteller so eine tiefgründige Persönlichkeit und so viel Leben verbergen.
- "The Time of My Life: Die Geschichte meines Lebens" von Patrick Swayze
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Auf die Arbeit bezogen
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"Delivering Happiness: A Path to Profits, Passion, and Purpose" von Tony Hsieh
- "The Myth of Innovation" von Scott Berkun
Arbeit
Ich könnte sagen, dass gar nicht so viel passiert ist, was die Arbeit in diesem Jahr betrifft. Gefühlt stimmt das auch, weil ich mich schon sehr bewusst daran erinnern muss, was alles in der Arbeit in diesem Jahr war. Ist einfach von privaten Dingen verdrängt worden. Zum einen habe ich einen unbefristeten Vertrag erhalten, was wirklich toll ist, denn der hat ganz viel möglich gemacht.
Und ich bin immer mehr aus der redaktionellen Tagesarbeit ausgeschieden und mache fast nur noch Projektarbeit. Ob der Wechsel von Contentlieferanten, Optimierung von Produkten auf der Seite, oder, oder oder. Zusätzlich gab es zwei tolle Schulungen dieses Jahr:
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Projektmanagement
Wirklich viel gelernt. Auch wenn sich die Schulung eher an klassischem Projektmanagement orientiert hat, konnte ich vieles davon übertragen auf agilere Methoden. - Usability/User Experience
Herr Prof. Wolfgang Henseler hat uns in zwei Tagen eine Druckbetankung über Prinzipien zur Nutzerfreundlichkeit und Nutzererfahrung, sowie einen Ausblick auf den Wandel von grafischen Benutzeroberflächen zu "Natural User Interfaces" verpasst.
Außerdem habe ich kurz vor Jahresende in der Arbeit noch zwei Blogs gestartet. Auf dem einen tummelt sich schon so der ein oder andere Inhalt. Allerdings brauche ich hier einfach noch ein bisschen Zeit, um all die Inhalte zu schreiben, mit denen ich loslegen will. Also habt noch ein bisschen Geduld mit schafwandler.de. Außerdem soll hier auch das Design noch angepasst/umgestaltet werden.
Auf pixelkonfekt.de gibt es regelmäßig interessante Videos (bislang noch keine Bilder, kommt aber noch), die mich inspirieren. Ich will so für schöne Momente im Alltag sorgen und Dinge im Netz zeigen, die mich faszinieren und auf irgend eine Art ansprechen. Wer also tolle Sachen (Design, Videos, Bilder, Photographien, etc) findet, darf sie mir gerne mailen.
Wohnung/Haus
Im Frühling fing alles noch recht harmlos an. Einmal den Garten und die Terrasse an der Wohnung neu gestalten. Hat unheimlich Spaß gemacht, die gut 45qm umzugraben, eine Bodenplatte für die Terrasse zu gießen und dann den Garten neu anzulegen. Das Ergebnis war toll. Im April waren wir damit dann durch, alles fertig.
Drei Monate später haben wir dann unser Traumhäuschen gefunden. Im August war es dann soweit. Schlüsselübergabe. Wir konnten loslegen mit Einzug und Renovierung. Seither wuseln wir, mit Unterbrechung hier im Haus. Mein Dank geht an alle Helferlein - vielen, vielen Dank!
Es ist noch viel zu tun, aber was wir schon alles geschafft haben ist, in meinen Augen, echt erstaunlich. Vor allem, weil wir beide ja nur nebenbei Vollzeit arbeiten und mein Mensch noch im Fernstudium studiert.
Ich hab mein Zuhause gefunden und es wird von Tag zu Tag schöner.
Philosophie/Einstellungen
Seit Anfang des Jahres, habe ich wieder verstärkt angefangen, mich auf mich selbst zu konzentrieren. Mehr auf die Stimme in meinem Inneren zu hören und darauf zu achten, was mir gut tut und was ich eigentlich will.
Dabei habe ich festgestellt, dass ich in mir wieder sehr viel besser im Gleichgewicht bin. Ich bin mit mir (und meinem Leben) im Großen und Ganzen im Reinen. Das finde ich schön. Ich weiß, was ich will - und noch viel wichtiger: Ich weiß, was ich nicht will. Vieles von dem, worüber ich nachgedacht habe/was ich festgestellt habe, wird sich sicherlich im kommenden Jahr noch verstärkt niederschlagen. Und es gibt noch einige Punkte, an denen ich an mir arbeiten will.
Ich möchte noch mehr für die (ausgesuchten) Menschen tun, die mir am wichtigsten sind. Ich möchte mich wieder (selektiv) nach Außen kehren und mehr von mir an diese Menschen preisgeben.
Ich suche noch danach, meiner Kreativität wieder freien Lauf zu lassen und mit ihr die Dinge erschaffen, die ich mir vorstelle.
Ich habe mich viel mit der Philosophie der Stoiker befasst, viel gelesen von Menschen, die ihre Ziele erreicht haben und ebenso viel von Menschen, die gescheitert sind.
Für mich habe ich festgestellt, dass es wichtig ist, immer wieder aufzustehen. Und, wie wichtig es ist, an sich selbst zu arbeiten, sich selbst "verbessern" zu wollen. Wobei ich hier weniger den Entwurf einer Leistungsgesellschaft verstehe, als ein "mit sich selbst im Gleichgewicht zu sein, ohne dabei stehen zu bleiben".
Privates
So und was ist sonst noch so passiert? Abgesehen von Haus (s.o.), glücklicher Beziehung und dem "ganzen Rest"?
Was mir auf jeden Fall noch immer im Herzen brennt, ist die Liebe für Kreta. Ich habe dieses Jahr diese wunderbare Insel entdecken dürfen und mich sowohl in die Landschaft, als auch das Essen und vor allem die Menschen verliebt. Ich kenne den Mittelmeerraum ja doch schon ein wenig, muss aber feststellen, dass ich bislang noch niemals so freundlichen und liebenswerten Menschen begegnet bin, wie den Kretern.
Auch mein kleines, süßes Spielzeug, eine alte Nikon D70s genieße ich und bin glücklich, dass ich sie meiner Freundin abkaufen konnte. Es ist ein Einstieg, so dass ich, obwohl ich seit Jahren mit digitalen SLRs hantiere, endlich auch eine eigene besitze. Gerade weil sie so alt ist, zwingt sie mich, bewusster zu photographieren und mich mehr auf mein Auge zu verlassen. Das gefällt mir.
Ansonsten? Gute Frage. Ich hab sicherlich so einiges vergessen. Manche Menschen werden sich wundern, dass ich sie nicht erwähnt habe. Aber wie ihr seht, erwähnte ich fast keine Menschen.
2011 war ein Jahr, geprägt vom Rückzug auf mich selbst. Vom Finden meiner Mitte und vom frischen Blick in eine Zukunft, in der ich mich selbst, mein Innerstes in den Fokus stelle. Das soll keine Rede "pro Egoismus" sein, doch glaube ich fest daran, dass ich nur ein vollständiger Mensch (auch für andere) sein kann, wenn ich mit mir selbst klar komme.
Ich freue mich auf 2012. Ich sehe diesem Jahr mit großen Augen entgegen. Es gibt viel zu tun, worauf ich mich freue. Und es wird sicherlich die ein oder andere Veränderung geben. Ich arbeite daran...