2018 - und dann?



Das vergangene Jahr war irgendwie seltsam. Eigentlich waren die letzten paar Jahre seltsam. Aber der Reihe nach...

Zwei Fellnasen beerdigt

Die wohl bittersten Erinnerungen 2017 habe ich daran, zwei wundervolle Fellnasen auf ihrem letzten Weg begleitet zu haben. Da war zum einen Pooden, der nach nur zehn Monaten bei uns von seinen kaputten Nieren niedergerungen wurde. Wir haben lange mit und um ihn gekämpft und mussten ihn am Ende erlösen lassen.

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Ich vermisse Dich kleiner Mann.

Dann war da die wundervolle, kleine und liebenswerte Erna eine echte Herzensdiebin, die nach nur wenigen Tagen schon zur Familie gehört hat.

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Sie kam aus Kreta, damit hier in der Klinik ihr verwachsener Kieferbruch operiert werden konnte. Leider hat sie die für sie lebenswichtige OP nicht überlebt. Wir hätten sie wohl nicht wieder hergegeben - so toll war der Charakter dieser kleinen Fellnase. Jetzt hat sie im Garten ihre letzte Ruhestätte.

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Machs gut kleine Maus.

Haus und Garten

Gut - wir haben 2017 unser Hauses fertig saniert. Klar - es gibt noch ein paar kleine Ecken für Renovierungen. Ein bisschen Tapete hier, ein wenig Farbe da. Aber die Substanz ist fertig.

Einzig die Werkstatt benötigt noch ein neues Dach - auch das keine Aufgabe, vor der es mir graut - aber auch keine, die mich noch motivieren kann. Es muss halt gemacht werden. Steigert den Verkaufswert des Hauses.

Der Garten könnte so toll sein. Wenn da nicht das Hamburger Wetter wäre. Oder ist das schon Klima? Egal. Es nervt. Kalter Regen, gefolgt von warmen Regen - und mit Glück ein paar Tage Frühsommer. Das ist doch kein Gartenleben.

Wenn es im "Sommer" so nass ist, dass die Beete schimmeln ist es jedenfalls nicht meine Vorstellung von Wetter/Klima. Und das seit Jahren. Ich sehne mich nach echten Jahreszeiten.

Das da draußen ist ja auch kein Winter - so mit beinahe wagerechtem Regen und fast zweistelligen Temperaturen aktuell.

Kultur

Ja - die ist toll hier in Hamburg. Egal, ob es die kleinen VNV Nation Konzerte sind - oder das Tivoli. Oder auch so "Kleinigkeiten" wie die Rocky Horror Show (die leider eine schönere Location hätte haben können). Oder auch Kevin Tarte in Tanz der Vampire.

Es gibt einiges, was kulturell Hamburg ganz weit vorn stehen lässt.

Die letzten Jahre

Ja auch die letzten Jahre waren nicht so einfach. Egal, ob es der Tod meines Vaters war. Mit allem was daran hing (die Trauer, die Beerdigung, familiärer Streit, Haus räumen, Haus verkaufen, etc.) oder ob es einige Dinge hier im Leben waren, die nicht rund gelaufen sind (oh wie ich Untertreibungen liebe). Alles in allem oft keine leichte Zeit.

Auch wenn - und ich will niemanden davon missen - einige echt tolle Menschen meinen Weg gekreuzt haben. Es ist schön zu sehen, dass es nicht Menschen gibt, die ihr Menschsein durch Menschlichkeit erhalten - nicht nur durch eine rein genetische Verwandtschaft mit dem Homo Sapiens.

Vor allem die Menschen im Umfeld des Förderverein Arche Noah Kreta e.V. und die Menschen von APAL Finikas. Nicht zu vergessen einige Kollegen in meiner Arbeit. Ihr alle wisst, dass Ihr gemeint seid.

Und natürlich gab es einige Menschen - und ich bin so unglaublich glücklich diese kennen zu dürfen - die mir und meinen Liebsten in dunklen Stunden und Tagen geholfen haben. Euch gebührt unsagbarer und oft ausgesprochener Dank.

Ihr wiegt oft all die Menschen auf, die verletzten, die enttäuschen und die mich an allem zweifeln lassen.

Die Fellnasen

Auch wenn sie manchmal echt anstrengend sind. Ich möchte keine unserer Fellnasen missen. Danke, dass es Euch gibt ihr lieben:

Die Sortierung erfolgte nach "Dienstalter".

Nicht zu vergessen natürlich Ecki, Enyas Bruder - der erfolgreich in eine wundervolle Familie vermittelt werden konnte. Unser erster "echter" Pflegekater, der auch vermittelt wurde.

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Mach es gut kleiner Mann. Ich wünsche Dir ein wundervolles und langes Leben.

Mein Lieblingsmensch

Ich weiß, dass es nicht immer leicht mit mir ist. Und ich weiß, dass es nicht immer leicht ist gemeinsam zu leben. Ich bin sehr dankbar meinen Lieblingsmenschen zu haben - auch und gerade an Tagen, an denen es nicht leicht ist. Ich bin dankbar für all die Momente, in denen sie mir geholfen hat. In denen sie mich angespornt hat.

Und ich bin einfach dankbar, dass es sie gibt. Da muss sie nichts für tun. Ist einfach so.

Anja, Du machst aus mir einen besseren Menschen. Danke!

Der Rest

Ich weiß im Grunde nicht genau, was ich hier noch schreiben soll. Habe ich nicht noch mehr um darauf zurückzublicken? Doch - da gibt es noch Dinge. Aber irgendwie erscheint mir das alles nicht wichtig genug um darüber zu schreiben.

2018: Im Grunde will ich hier weg.

Im Herbst werde ich zehn Jahre in Hamburg gelebt habe. Ist das nun toll? Ich bin mir da nicht mehr so sicher.

Was soll noch in Hamburg. Wieso lebe ich an einem Ort, der keine Jahreszeiten kennt und dessen Wetter gefühlt nur aus kaltem und warmen Regen besteht. Einem Ort an dem im "Sommer" die Nässe dafür sorgt, dass im Garten die Beete schimmeln.

Natürlich spricht auch verdammt viel für Hamburg. Die Kultur (siehe oben), die sich vergleichsweise klein anfühlende Großstadt. Und noch ein paar Dinge mehr. Aber irgendwie lässt mich der Gedanke nicht los, dass es hier nicht der Ort ist, an dem ich noch viele Jahre sein will, sein soll.

Ich könnte von jedem Ort der Welt arbeiten. Solange ich (guten) Zugang zum Internet habe. Und die Möglichkeit ab und an zu meinem Team zu reisen. Ich denke auch, dass mein Arbeitgeber in den kommenden Jahren eher noch mehr "remote work" ermöglichen wird. Also auch der Job ist kein offensichtliches Hindernis.

Nur wohin? Keine Ahnung.

Ich weiß nur, dass Bayern und Hessen tabu sind.