Konsumverzicht vs. Konsumreduktion
Was bedeutet Konsumreduktion für mich? Ist Konsumverzicht, da radikaler, der bessere Weg für mich?
Für mich ist es eine Frage von Reflexion und Rationalität. Damit meine ich zwei Blickwinkel:
Einerseits möchte ich mein Leben von unnötigem Ballast befreien. Kram und Krempel loswerden. Ich möchte entscheiden, was ich besitze und nicht von meinem Besitz besessen werden.
Bin da ich schon am Ziel? Mitnichten. Noch lange nicht. Aber ich denke, dass ich diesem Ziel Stück für Stück näher komme. Aber es ist noch ein gutes Stück des Weges zu gehen.
Hier möchte ich weiterhin das reduzieren, was ich nicht brauche. Unnützen Kram. Dinge, die mich festhalten, belasten und mich besitzen.
Das ist also der Teilaspekt mehr in Richtung Minimalismus zu gehen.
Der zweite Aspekt ist die Frage, wie ich verhindern kann, neuen Kram anzusammeln. Hiermit meine ich nicht nur Dinge. Natürlich schon vorrangig kommerziellen Konsum. Aber ich meine auch Ideen und Gedankenmüll.
Ich habe beispielsweise kein Problem damit gutes Geld für regional produzierte Lebensmittel auszugeben.
Natürlich esse ich gern auch mal was ausgefallenes. Für mich ist es nur unverständlich, wieso wir in derartigen Mengen Landflächen für Lebensmittel in Afrika, Asien und Südamerika belegen, so dass dort den Menschen landwirtschaftliche Flächen fehlen. Weitere Umweltfaktoren wie Transport und Lagerung noch gar nicht eingerechnet.
Im gleichen Maß verstehe ich beispielsweise nicht, wieso wir uns den ganzen Tag mit Gedanken-Fastfood füttern lassen.
Wieso geben wir beispielsweise Geld dafür aus, dass wir uns schlecht fühlen. Habt ihr in letzter Zeit mal die entsprechenden Männer- oder Frauenzeitschriften gesehen? Unrealistische Körperbilder, unzählige Seiten von Werbung und belanglose Artikel. Und eine Mode, die nur auf anorektischen Körpern gut aussieht. Und darauf angewiesen ist in Asien Mensch und Natur auszunutzen.
Ich hab selbst mal in solch einem ähnlichen medialen Umfeld gearbeitet und bin froh, dass ich nicht mehr so einen Buchstabenmüll produzieren muss.
Um zum Ende zu kommen. Mir geht es darum möglichst überlegt zu handeln. Ein oder zwei Schritte weiter denken. Und verstehen, welche Einflüsse mein Handeln hat.
Nicht pseudo-religiös 'nur' zu verzichten. Nicht 'nur' Befriedigung in Selbstkasteiung zu finden.
Ich möchte mit meinem Konsum sinnvolles Handeln unterstützen und so im Kleinen dafür sorgen, dass ökologisch-gesellschaftlich sinnvolles wirtschaften sich wieder lohnt.
Zusammengefasst heißt es, dass ich weniger Kram in mein Leben lassen will. Und was in meinem Leben bleiben 'darf' muss Sinn und Qualität haben.