Anekdote: Passion schlägt Technik



Ich erinnere mich gerade an eine wundervolle Anekdote aus dem Geschichtsunterricht in der 12ten Klasse. Sie verdeutlicht auf reizvolle Art und Weise, dass Leidenschaft und Kreativität jedes technische Spielzeug in der Präsentation und der Nachhaltigkeit des Eindrucks schlägt.

Wir sprachen über die Zeit der industriellen Revolution und über die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die in dieser Zeit herrschten. Wie es den Menschen ging, wie Reichtum verteilt war, und so weiter. Ich glaube, trotz meinem großen Interesse für historische Themen, hätte ich heute kein derart deutliches Bild dieser Zeit vor Augen, hätte es diesen Lehrer nicht gegeben.

Wie erklärt man un-/teilinteressierten Schülern, wie Geld in einer (gefühlt) so fernen Zeit verteilt war?

Möglichkeit Herr Lücke:

Man schneide weißes Papier in Stücke, so dass deren Größe etwa der von Monopoly-Geldscheinen entspricht und schreibe zufällige Beträge auf diese "Scheine". Man nehme sie mit in die Klasse. Dort angekommen lasse man den hinteren Teil des Klassenzimmers so räumen, dass sich die Kursteilnehmer an der einen Wand aufstellen können.

Dann erkläre man die Regeln des "Spiels": Wer am Ende das meiste "Geld" hat, darf 10 Minuten früher gehen.

Dann stelle man sich auf der anderen Seite des Klassenzimmers, den Schülern gegenüber auf einen Stuhl, gebe das Startkommando und lasse die Scheine fallen...

In unserem Fall hätte ich durch meine rabiate Art mich auf den Boden zu werfen, um nach den Scheinen zu greifen fast einer Mitschülerin das Handgelenk gebrochen. Und am Ende war 99% des Kapitals in den Händen von 2 Schülern. Der Rest ging also fast leer aus. Und ein großer Teil der Mitschüler gingen wirklich leer aus. Sie hatten keinen der ersehnten Scheine ergattern können...